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Für viele Schülerinnen und Schüler steht früh fest, was sie nach der Schule machen. Waren in der Vergangenheit die Möglichkeiten nach dem Schulabschluss etwas eingeschränkter, stehen Schulabgängern heute eine Vielzahl an Optionen offen. Wer noch nicht weiß, wie es nach dem Erhalt des Abschlusszeugnisses weitergehen soll, ist nicht allein – die Orientierung nach der Schule nimmt für viele Schulabgänger eben eine gewisse Zeit in Anspruch. Und die Möglichkeiten sind vielfertig. Da gibt es etwa:

  • eine Orientierungszeit im Ausland als Au Pair,
  • ein Praktikum,
  • ein Freiwilliges Sozialen Jahr oder
  • Work and Travel.

Wer hingegen schon gut weiß, wie es nach der Schule weitergehen soll, kann sich zwischen einer Ausbildung, einem dualen Studium oder einem Hochschulstudium entscheiden.

Nach dem Schulabschluss – eine Zeit der Orientierung

Wer mit dem noch druckfrischen letzten Schulzeugnis nicht direkt mit einer Ausbildung oder einem Studium beginnen möchte, profitiert von den vielen Möglichkeiten, mit denen sich die Zeit der Orientierung sinnvoll gestalten lässt. Sicher, nach der harten Schulbank soll auch ordentlich gefeiert werden, allerdings ist das auf Dauer keine Erfüllung. Weil aber der sogenannte „Ernst des Lebens“ auch noch ein wenig Zeit hat, bieten sich bis zu dessen Start mehrere Modelle an, sich selbst, andere Menschen oder die Welt ein wenig besser kennenzulernen.

Eine tolle Möglichkeit, sich sinnvoll zu beschäftigen und dabei Geld zu verdienen, ist das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Hier lassen sich Erfahrungen in sozialen Berufen sammeln. Gleichzeitig bringen sich Schulabgänger im FSJ dort ein, wo Menschen wirklich Hilfe benötigen. Im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) kümmern sich junge Menschen in der Orientierungsphase um Nachhaltigkeit, Umwelt und Naturschutz, während sie im Internationale Jugendfreiwillligendienst (IJFD) in Ausland reisen dürfen und dort als Helfer von Trägern in verschiedenen Projekten eingesetzt. Diese Möglichkeiten bieten sich jungen Menschen bis 26 – wer schon älter ist, darf sich noch im Bundesfreiwilligendienst (BFD) für Belange des Allgemeinwohls engagieren, und zwar im kulturellen, sozialen oder ökologischen Umfeld.

Wer gern ins Ausland gehen würde, hat außerdem die Option zu Work and Travel oder zu einer Zeit als Au Pair in einer Familie. Ein Praktikum in einem Unternehmen könnte hingegen sinnvoll sein, um sich davon zu überzeugen, ob eine Ausbildung in diesem Umfeld wirklich das richtige ist.

Die Ausbildung – nach der Schule ins Berufsleben

Mehr als 300 Ausbildungsberufe warten in Deutschland auf Schulabgänger. Die praktische Lehre bedeutet aber immer auch eine parallel laufende Ausbildung in der Theorie: die Berufsschule. Diese besuchen Auszubildende entweder en bloc (also in Blöcken, die immer mehrere Wochen am Stück stattfinden) oder an ein bis zwei Tagen wöchentlich.

500Eine Ausbildung lebt von der praktischen Erfahrung – auch wenn die Azubis ihr Grundwissen in der Berufsschule erlernen, so wird das praktische Wissen und die Fachkompetenz im Betrieb vermittelt,

Der praktische Teil der Lehre findet natürlich im Betrieb selbst statt. In der Regel ist es so, dass Azubis im Ausbildungsbetrieb nahezu alle Abteilungen und in den Abteilungen verschiedenen Stationen kennenlernen. Das soll dazu dienen, den Auszubildenden einen breiten Einblick in das Unternehmen zu gewähren. Für die Zeit nach der Ausbildung bedeutet das, dass sich die ehemaligen Lehrlinge in der Firma gut auskennen und entscheiden können, in welchem Bereich bzw. in welcher Abteilung sie sich spezialisieren möchten.

Üblicherweise nimmt eine betriebliche Ausbildung drei Jahre in Anspruch. Wer Abitur besitzt oder die Fachhochschulreife, kann die Lehrzeit um bis zu zwölf Monate abkürzen; bei hervorragender Leistung im praktischen und theoretischen Ausbildungsteil ist eine Verkürzung aber ebenso möglich. Der durchschnittliche Verdienst eines Auszubildenden beträgt in Deutschland beträgt 908 Euro monatlich.

Der Entschluss, eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren, will gut überlegt sein, da er eine feste Abmachung inklusive Vertrag zwischen Azubi und Unternehmen mit sich bringt. Mindestens ein Praktikum im gewählten Betrieb oder zumindest in der Branche ist vor Beginn der Ausbildung zu empfehlen.

500Ausbildung mit Verantwortung: Einige Berufe, wie Sanitäter oder Polizist sind fordernder und auch belastender. Junge Absolventen sollten sich wirklich sicher sein, dass sie das Zeug für die Herausforderung haben, bevor sie sich für diese Berufe entscheiden.

Das duale Studium – Vorlesungssaal und Unternehmenserfahrung zugleich?

Diese Option wird von vielen gewählt, denen ein Vollstudium zu theoretischer Natur ist und die sich eine gesunde Mischung aus praktischer Arbeit auf der einen Seite sowie Vorlesungen und Seminaren an der Uni, der Berufsakademie oder der Fachhochschule auf der anderen Seite wünschen.

Duale Studiengänge sind oft nicht bundeseinheitlich geregelt, sondern unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Aneignung praktischen und theoretischen Wissens gehen Hand in Hand. Die meisten Studiengänge im dualen Studium dauern zwischen drei und vier Jahre, wobei Studierende fundiertes theoretisches Wissen erlernen und gleichzeitig im praktischen Studienteil meist viele Kontakte im Ausbildungsunternehmen knüpfen können. Oft entscheidet sich schon früh, wo sich die Studierenden/Auszubildenden spezialisieren.

Vor der Aufnahme des dualen Studiums empfiehlt es sich, nicht nur die Studienrichtung, sondern auch den genauen Studiengang sowie das ausbildende Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen, da die Unterschiede der verschiedenen Modelle recht groß sein können. Nicht selten findet der praktische Teil des dualen Studiums in der vorlesungsfreien Zeit der Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie statt.

Studieren an Uni oder Fachhochschule – von der Schule in den Hörsaal

Im Studium werden hochspezialisierte Inhalte vermittelt. Jedoch meist auf theoretischer Ebene. Diese Art des Lernens muss einem Studenten liegen.

Die allgemeine Hochschulreife qualifiziert Schüler dazu, um an Universität oder Fachhochschule ein Studium aufzunehmen; das Fachabitur erlaubt den Zugang zu einer Fachhochschule. Die Entscheidung für den richtigen Studiengang ist zwar immens wichtig, dennoch sollten immer auch andere Faktoren mit einfließen. So wäre es zum Beispiel hilfreich, zumindest ungefähr zu wissen, in welcher Branche der Job später mal angesiedelt sein soll beziehungsweise, wie der Beruf aussehen soll.

Das ist ein Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte. Natürlich kann es sein, dass finanzielle (oder andere private) Gründe vorliegen, zumindest in den ersten Semestern nicht gleich in eine andere Stadt zu ziehen – ein Wechsel des Studienortes zu einem späteren Zeitpunkt ist aber nicht unmöglich.

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