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Das Bewerbungsverfahren ist erfolgreich gemeistert, der neue Arbeitsvertrag ist unterschrieben. Wer es bis hierher geschafft hat, darf feiern. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und eine neue, spannende Arbeit wartet. Viele setzen sich selbst unter Druck und fürchten, in der Probezeit fristlos entlassen zu werden. Das die Probezeit eine Möglichkeit für beide Parteien ist, wird selten wahrgenommen.

Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis kurzfristig ohne Angaben von Gründen beendet werden. Die Kündigungsfrist ist kürzer und beträgt lediglich zwei Wochen. Doch diese Möglichkeit ist nicht nur dem Betrieb vorenthalten. Auch der Mitarbeiter kann während seiner Probezeit jederzeit von diesem Recht Gebrauch machen.

Worauf achten die Chefs während der Probezeit?

In jedem Unternehmen ist es an den Vorgesetzten, die Qualitäten und Fähigkeiten der Mitarbeiter zu erkennen und zu beurteilen. Besonders in der Probezeit werden Führungskräfte den neuen Mitarbeiter im Auge behalten und sich eine Meinung bilden. Für die Vorgesetzten ist es besonders wichtig, dass der neue Arbeitskollege ein Gewinn für das Unternehmen ist und sich in bestehende Strukturen integrieren kann. Dabei gehen die Chefs in den meisten Fällen nicht davon aus, dass der oder die Neue bereits alles perfekt beherrscht. Interessant ist vielmehr, wie aufgeschlossen der neue Mitarbeiter ist und wie schnell er in der Lage ist, Neues zu begreifen. Es wird aber auch geprüft, ob der Mitarbeiter sich im Rahmen der Bewerbung richtig dargestellt hat. Wer also in seiner Bewerbung besondere Fachkenntnisse angegeben hat, kann sicher sein, dass die Vorgesetzten diese erwarten und voraussetzen.

So können neue Mitarbeiter die Probezeit für sich nutzen

Die Probezeit ist nicht nur eine Möglichkeit für das Unternehmen, den neuen Kollegen kennen zu lernen. Es ist auch die Chance des Mitarbeiters, das Unternehmen zu beurteilen. Vor Arbeitsantritt hat der Bewerber lediglich eine ungefähre Vorstellung von dem Unternehmen, den Aufgaben und dem Arbeitsklima.
Als neuer Mitarbeiter ist es jedoch bisweilen so, dass die Arbeitsbedingungen anders sind, als man sie sich vorgestellt hat. Die scheinbar gut eingespielten Teammitglieder entpuppen sich als harte Konkurrenten untereinander oder die Aufgaben im Unternehmen entsprechen in keiner Weise den eigenen Vorstellungen und Erwartungen. Wenn dies der Fall ist, kann die verkürzte Kündigungsfrist ein schneller Ausweg sein, um aus der unerwünschten Situation zu entkommen.

In den meisten Fällen sind die Arbeitsbedingungen im Unternehmen jedoch so, wie man es sich beim Unterschreiben des Arbeitsvertrages ausgemalt hat. Jetzt ist die Probezeit ein gutes Sprungbrett für einen erfolgreichen Einstieg in das neue Unternehmen.
Besonders die ersten Wochen in einem neuen Unternehmen prägen das Bild des Arbeitgebers in den Augen des Vorgesetzten. Der neue Mitarbeiter kann diese besondere Aufmerksamkeit nutzen, um selbst zu gestalten, wie er in dem neuen Betrieb von Vorgesetzten und Kollegen gesehen wird. Wer dabei einige kleine Hinweise beachtet, kann so die Probezeit als Start in ein erfolgreiches Arbeitsleben nutzen.

Tipps für eine erfolgreiche Probezeit

Stärke durch Teamarbeit und Eigeninitiative!

Die Arbeitskräfte eines Unternehmens bilden mit der Zeit ein eingespieltes Team. Jeder weiß um die Stärken der Anderen und durch gegenseitige Hilfe können Projekte schnell fertiggestellt werden. Wer schlau ist, findet bereits in der Probezeit einen festen Platz im Team der Firma. Den Vorgesetzten wird dieses Engagement nicht verborgen bleiben.
Wer jedoch versucht alleine gegen ein bestehendes Team anzuarbeiten um seinen Wert zu beweisen, wird schnell als nicht teamfähig angesehen und damit für ein Bestehen in der Firma schlechte Karten haben.
Auch Eigeninitiative wird gerne gesehen und ist ein wichtiger Bestandteil für ein erfolgreiches Bestehen. Neben dem Erledigen der eigenen Aufgaben ist es immer eine gute Idee, den Kollegen zu helfen und sich nach neuen Aufgaben umzusehen. Eigeninitiative und Hilfsbereitschaft helfen nicht nur, das Projekt schnell zu beenden, auch wird der neue Mitarbeiter schnell Ansehen bei den Kollegen erreichen.

Ein älterer Handweker erklärt einem jüngeren Mitarbeiter die Firmenabläufe.

Erfahrene Mitarbeiter kennen die Struktur des Unternehmens und können Tipps und Ratschläge für einen erfolgreichen Arbeitseinstieg geben.

Engagement ist gerne gesehen!

Jedes Unternehmen wünscht sich Engagement und Eigeninitiative der Mitarbeiter. Das sehen die Vorgesetzten vor allem bei neuen Mitarbeitern gern. Es reicht nicht aus, nur das Nötigste zu tun. Wer sich beliebt machen will, kann zudem die Kollegen unterstützen und Qualität und Motivation bei der Arbeit zeigen. Es ist nicht ratsam, nur das Nötigste zu tun oder sich nicht für die Arbeit der anderen Mitarbeiter zu interessieren.

Unbeliebte Besserwisser!

Den Abschluss in der Tasche, die Ausbildung beendet – viele fühlen sich nun, als könnte sie nichts mehr aufhalten. Vor allem junge Menschen neigen dazu, zu denken, dass sie bereits alles wissen. In der Probezeit kann das schnell zu Problemen führen. Vor allem wenn es um Arbeitsabläufe und Firmeninterna geht, sollten neue Mitarbeiter in der Probezeit nicht versuchen, feste Arbeitsabläufe zu ändern oder in ihrem Sinn zu optimieren . Das führt ansonsten nicht selten zu Unmut bei den Kollegen. Ein altes Sprichwort sagt: „Neue Besen kehren gut, aber die Alten wissen, wie man in die Ecken kommt.“ Das meint, alle können voneinander profitieren. Wer vorgibt, alles bereits zu wissen und zu können, wird nicht dazulernen und im Team schnell zurückbleiben.

Keine Schauspielerei!

Bei neuen Kollegen zählt oft der erste Eindruck. Um so wichtiger ist es, während der Probezeit nachhaltig gute Eindrücke zu hinterlassen. Dafür müssen Auftreten und Verhalten sowohl zum Beruf als auf zum Menschen passen. Es bringt keine Vorteile, sich zum Beginn der Probezeit zu verstellen und anders darzustellen und zu hoffen, diese Fassade lang genug aufrecht zu erhalten.

Kleider machen Leute!

In vielen Betrieben gilt ein Dresscode. Neue Mitarbeiter sollten sich schon vor dem ersten Tag darüber informieren: Vor allem in Firmen mit Kundenkontakt ist ein einheitlicher Dresscode Teil der Unternehmensphilosphie. Wer das vergisst, riskiert unangenehm aufzufallen und schon visuell nicht zur Belegschaft zu passen. Auch ohne bestehende Kleiderordnung ist es dennoch wichtig, auf ein gepflegtes Erscheinungsbild zu achten. Zerschlissene Klamotten, Flecken oder zerknitterte Hemden können den Eindruck vermitteln, dass der Träger unorganisiert, ungepflegt oder wenig sorgsam ist. Im schlimmsten Fall könnten Vorgesetzte und Kollegen vermuten, dass der neue Kollege auch unsauber arbeitet.

Wo sind die eigenen Grenzen?

Wer neu ist, muss sich erst einmal zurecht finden. Die Arbeitsabläufe gehen häufig nicht so flüssig von der Hand, wie bei erfahrenen Kollegen, die betriebsinterne Abläufe durch jahrelange Erfahrung verinnerlicht haben. Um sich nicht selbst zu überfordern, ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen. Neue Arbeitskräfte versuchen häufig, möglichst viele verschiedene Aufgaben zu übernehmen und ein Maximum an Leistung zu erbringen. Um sich nicht selbst zu überlasten ist es wichtig, genau zu prüfen, wie viel tatsächlich geleistet werden kann. Niemandem ist geholfen, wenn die Abläufe der Firma oder sogar große Projekte ins stocken geraten, weil die eigene Leistungsfähigkeit überschätzt wurde. Weder für erfahrene Mitarbeiter, noch für Neulinge ist es eine Schande zuzugeben, dass die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht sind. Zuerst müssen andere Arbeiten abgeschlossen werden, um weitere Aufgaben zu übernehmen.

Zeit-Strukturen sind unerlässlich!

Kommunikation und Zeitmanagement sind enorm wichtig. Das hilft auch dem gesamten Team. So wissen Kollegen, wann mit den Ergebnissen zu rechnen ist. Zeitabsprachen sollten unbedingt eingehalten werden. Besonders bei großen Projekten und Teamaufgaben ist Timing ausschlaggebend für den Erfolg. Ist es einmal nicht möglich, den Zeitplan einzuhalten, sollte dies unbedingt rechtzeitig kommuniziert werden.