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Wenige Sekunden können alles entscheiden

Ein guter erster Eindruck ist nicht nur für persönliche Beziehungen wichtig, sondern entscheidet oft über Karriere-Chancen. Wie ein Bewerber eingeschätzt wird hängt nicht nur von seinen Qualifikationen ab, sondern zu sehr großem Teil von seiner Persönlichkeit und seinem Auftreten. Schon das Anschreiben zeigt im Idealfall einiges von den Qualitäten, positiven Charaktereigenschaften und der eigenen Individualität. Dann kommt er oder sie einen Schritt weiter und kann (im Idealfall) diesen Eindruck im persönlichen Kennenlernen vertiefen. Und auch dabei liegt wieder sehr viel Gewicht auf wenigen Sekunden der optischen Einschätzung, der ersten gewechselten Worte und der Ausstrahlung. Aber keine Angst: Ein guter erster Eindruck ist machbar und mit der richtigen Vorbereitung, Einstellung und dem einen oder anderen Bewerbungstipp gelingt er dir ganz entspannt.

Der erste Eindruck einer schriftlichen Bewerbung

Der bedeutendste Aspekt für ein ansprechendes Bewerbungsschreiben ist die Individualität. Vorgefertigte Anschreiben, in denen nur die Daten und Fakten ausgetauscht werden, landen sofort auf dem Absagen-Stapel. Auch die typischen Floskeln und Standartsätze laden einen Vorgesetzten nicht unbedingt dazu ein, interessiert weiter zu lasen. Natürlich muss das Anschreiben professionell sein und die wichtigen Informationen enthalten. Ein wichtiger Bewerbungstipp: Aber du solltest unbedingt einen interessanten Anfangssatz finden, der auf den weiteren Text neugierig macht. Was dieser Satz ist, hängt von der Stelle, der Branche und deinen Qualifikationen ab. Überlege dir, ob du auf eine besondere Anforderung in der Stellenanzeige eingehen möchtest, oder dein persönliches Interesse an genau dieser Position beschreibst.

Auch im weiteren Text betest du nicht deine bisherigen Stellen und Fähigkeiten herunter, sondern verknüpfst deinen Werdegang mit deinen Interessen. Du erzählst, was du bisher gelernt und erfahren hast und wie du beruflich zu der Person wurdest, die du jetzt bist. Sei überzeugt von dir und deinen Fähigkeiten, dann kannst du das auch im Text rüber bringen. Wenn du dir unsicher bist, kannst du zunächst mit einem Freund darüber sprechen, was dich beruflich ausmacht und antreibt. Mach dir bewusst, dass bereits beim überfliegen deines Anschreibens im Kopf der lesenden Person ein erster Eindruck deiner Person entstehen wird. Dieser Eindruck sollte positiv sein und auf dich neugierig machen.

Das Layout deiner Bewerbung (sowohl vom Anschreiben als auch dem Lebenslauf) sollte unbedingt perfekt sein. Schon kleinste Fehler in der Gestaltung zeigen nämlich, dass du dich nicht mit den professionellen Anforderungen an eine Bewerbung beschäftigt hast. Rechtschreibung, Wortwahl und Grammatik spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die Platzierung deiner Adresse, dem Betreff und dem Hinweis auf die Anlagen. Schaue dir korrekte Muster an, um die richtige Gestaltung zu kennen. Und übrigens: Bewerbungen werden in korrektem Hochdeutsch verfasst, Straßensprache oder Dialekte haben darin nichts verloren!

Der erste Eindruck im persönlichen Gespräch

Es ist soweit! Die Bewerbungsunterlagen kamen gut an und es gibt ein Vorstellungsgespräch. Jetzt kommt es sogar noch mehr auf den ersten Eindruck an, als auf dem Papier. Ein persönliches Treffen vermittelt dem Gegenüber sehr viele kleine Details über dich, die allesamt darüber entscheiden ob derjenige sich weiter für dich interessiert, oder eher nicht.

Schauen wir uns einmal die beiden wichtigsten Elemente an, die Sie für einen gelungenen ersten Eindruck beachten sollten. 

Verhalten

Dabei gilt es, die richtige Mischung aus Selbstbewusstsein und Zurückhaltung zu finden. Beginnen wir mit dem Händedruck. Dieser sollte selbstbewusst und kräftig sein, ohne dem anderen die Hand zu zerquetschen. Wenn du dich vorstellst und sprichst, solltest du außerdem viel Blickkontakt herstellen, denn das zeigt, dass du wirklich zur Person sprichst und nicht nur in den Raum hinein. Vermeide dabei aber, pausenlos zu starren, denn das wird irgendwann extrem unangenehm für deinen Gegenüber. Genauso ist es auch mit deiner Mimik und Gestik (zum Beispiel der Einsatz deiner Hände oder dein Lächeln). Zuviel des Guten wirkt hyperaktiv und künstlich, als wolltest du eine Rolle spielen. Aber zu wenig davon lässt dich teilnahmslos und langweilig erscheinen. Probe am besten ein Gespräch mit einem Freund und erinnere dich dann während dem echten Gespräch an diese Übung. Du kannst dir dann vorstellen, dass du gerade auch mit diesem Freund sprichst, das lockert dich ein wenig.

Auftreten und Kleidung

Mache dir unbedingt vorab Gedanken darüber, was du anziehen möchtest, damit du am Tag des Vorstellungsgespräches auch alles sauber bereit liegen hast. Denn unordentliche oder gar schmutzige Kleidung ist in allen Branchen ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem solltest auch du selbst natürlich sauber und frisch sein, damit du für deinen Gesprächspartner nicht unangenehm riechst oder ungepflegt wirkst. Abgesehen von diesen immer geltenden Regeln, kommt dein erster Eindruck auf den Dresscode an. Für eine Stelle in einer Bank oder einem Versicherungsbüro sollte Anzug (Männer) oder Kostüm (Frauen) selbstverständlich sein. In einem lockeren Grafikbüro oder der Medienbranche können auch eine schlichte Hose und Hemd oder Bluse genügen. Wer sich jedoch als Mechatroniker bewirbt, macht im Anzug natürlich eher einen komischen Eindruck. Am besten, du gehst vor dem Gespräch schon einmal bei der Firma vorbei und schaust, wie die Mitarbeiter sich kleiden. Nackte Haut ist übrigens in jeder Branche ein No Go, denn sie lenkt vom Wesentlichen ab und vermittelt einen unseriösen Eindruck.
Zum Auftreten gehört auch die Art, wie du sprichst. Ebenso wie bei der schriftlichen Bewerbung solltest du dich auch beim Gespräch um korrekte Sprache bemühen. Sprich möglichst Hochdeutsch und antworte oder frage in kompletten Sätzen. Begriffe aus der Jugendsprache oder flapsige Sprüche und Witze solltest du dir für zu Hause aufheben.

Wie entsteht eine authentische Wirkung?

Kennst du das auch: Wenn du vor dem Spiegel sprichst, findest du dich absolut überzeugend, aber wenn es ernst wird, kommst du dir völlig inkompetent vor? Wir alle haben Schwierigkeiten, in einer fremden und bedeutenden Situation völlig wir selbst zu sein. Aber genau davon hängt es ab, wie authentisch du rüber kommst. Entscheidend dafür ist deine Einstellung und die Informationen, die du über dich selbst weißt und glaubst. Lies dir vor dem Gespräch deine Zeugnisse und Empfehlungsschreiben noch einmal durch. Erinnere dich daran, was du schon alles geschafft hast und dann legen deinen Fokus darauf, was du noch erreichen willst. Dann bist du überzeugt von dir selbst und kannst dieses Selbstbewusstsein auch zeigen, hast den Mut du selbst zu sein und ehrlich zu antworten. Sage dir selbst: Ich bin geeignet für die Stelle, ich bin überzeugt von meinem Wert und ich bin hier, um das zu zeigen. Ich kann absolut ich selbst sein, denn als dieses Selbst werde ich auch jeden Tag zur Arbeit kommen. Und denk daran: Nicht nur du wirst unter die Lupe genommen. Es kommt auch auf deine Meinung an, ob du am Ende wirklich dort arbeiten möchtest. Also stelle deine Fragen genauso offen, wie du Antworten gibst.

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