Zwischen Computer und Schmelzofen
Ein traditionsreicher Beruf hat einen neuen Namen bekommen – und wird auch sonst moderner aufgestellt: Der Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie heißt seit August 2018 Verfahrenstechnologe Metall. Aus gutem Grund: „In den Fabrikhallen Deutschlands prallen längst Digitalisierung und Industrialisierung aufeinander – die Arbeit an den Schmelzöfen und die an den Computern“, erklärt Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad. Mit beiden Bereichen müssen sich die Verfahrenstechnologen Metall auskennen. Das Rüstzeug dafür erhalten junge Leute in einer dreijährigen dualen Ausbildung. Sie lernen, wie Stahl und Nichteisenmetall hergestellt werden. Dabei müssen sie Rezepturen beachten, die Schmelzöfen beschicken und die Prozesse überwachen. Handwerkliches Geschick ist deshalb genauso gefragt wie Köpfchen. Gern gesehen ist auch ein mindestens guter Hauptschulabschluss.
Spezialisten für Metallumformung
Seit die Ausbildung zum Verfahrenstechnologen Metall im August 2018 modernisiert wurde, ist sie in vier Fachrichtungen aufgeteilt: zwei widmen sich der Erzeugung, zwei der Umformung von Metallen – jeweils in den Bereichen Stahl und Nichteisenmetall. Die Verfahrenstechnologen der Fachrichtung Stahlumformung oder Nichteisenmetall-umformung bekommen ihr Arbeitsmaterial von denen der Metallurgie. Sie verarbeiten es mithilfe unterschiedlichster Maschinen zu Blechen, Platten, Rohren, Draht oder Schmiedestücken, die beispielsweise im Fahrzeugbau oder bei Maschinen Anwendung finden. Dabei richten sie auch die Produktionsanlagen ein, heizen die Schmiedeöfen, überwachen die Fertigung und greifen schnell bei Störungen ein. Zusätzlich warten sie die Maschinen und Anlagen. „Voraussetzung zum Erlernen des Berufs ist ein mittlerer Schulabschluss, ein gutes Verständnis für Mathematik, Physik und Chemie. Umsicht, Sorgfalt, technisches Verständnis und handwerkliches Geschick sollte der Bewerber ebenfalls mitbringen“, rät Petra Timm.
Moderner und digitaler
Manche mögen es heiß
Riesige Produktionshallen, funkensprühende Kessel und Menschen mit dicker Sicherheitskleidung – in der Ausbildung zum Verfahrenstechnologen Metall geht es heiß her. Produziert werden Erzeugnisse aus Eisen, Stahl oder Metall wie Aluminium und Kupfer. Wer die Prüfung nach dreieinhalb Jahren erfolgreich abgeschlossen hat, ist gut beraten, sich weiter auf dem neuesten Stand zu halten. „Weiterbildungen, etwa zum Industriemeister der Fachrichtung Metall oder Hüttentechnik, sind sehr sinnvoll, um die Karriereleiter in Richtung Führungsposition hinaufzuklettern“, weiß Petra Timm, Sprecherin des Personaldienstleisters Randstad. Eine Alternative dazu ist die Fortbildung zum staatlich geprüften Maschinen-, Werkstoff- oder Gießereitechniker; sie dauert in Teilzeit maximal vier Jahre. Auch ein Studium in Metallurgie oder Werkstoffwissenschaft ist im Anschluss an die Ausbildung denkbar und wird mit dem Bachelor abgeschlossen. (Advertorial)
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