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Die Ausbildung zum Fachinformatiker scheint in den Köpfen vieler Menschen ausschließlich für Technik-Nerds reserviert zu sein. Aber in einer Welt, die durch die Digitalisierung von Vielseitigkeit und ständig wandelnden Prozessen bewegt wird, sind ausgebildete Fachinformatiker die Menschen, die den Laden sprichwörtlich am Laufen halten. Dabei bietet die Ausbildung zum Fachinformatiker viele Potenziale, um den beruflichen Lebensweg individuell und mit einem überdurchschnittlichen Gehalt zu gestalten.

Fachinformatiker sind schon lange keine Nerds mehr, die in muffigen Kellergewölben von Unternehmen ein trostloses Dasein fristen, wie Hollywood in den 80er-Jahren plakativ darstellte. Es handelt sich um hocheffiziente Spezialisten, die dafür sorgen, dass die digitale Welt für alle funktioniert. Dadurch, dass die Digitalisierung in jedem Bereich des beruflichen und privaten Alltags immer wichtiger wird, sind die Wirkungsbereiche als Fachinformatiker beinahe unbegrenzt. So lassen sich die eigenen Interessen auch mit der Ausbildung zum Fachinformatiker optimal verknüpfen.

Computer bis ins Detail verstehen: Das können Fachinformatiker besonders gut.

Welche Fähigkeiten müssen Fachinformatiker mitbringen?

Grundsätzlich sollten Interessierte für die Ausbildung zum Fachinformatiker sich nicht nur für Technologien begeistern, sondern auch für die Prozesse, die hinter der Technik selbst stecken. Damit eigenständig in den Programmen gearbeitet werden kann, ist es notwendig, dass die verschiedenen Programmiersprachen bekannt sind, beziehungsweise die Bereitschaft vorhanden ist, diese zu erlernen.

Programmiersprachen nennt man die Programme, in denen der Fachinformatiker mit der Technologie interagiert. Stellen Sie sich vor, dass Sie mit einem Programm kommunizieren möchten, um neue Befehle zu integrieren. Damit das funktioniert, müssen Sie eine gemeinsame Sprache beherrschen. Da es unterschiedliche Programme gibt, müssen Sie auch unterschiedliche Sprachen beherrschen, damit Ihre Befehle verstanden werden. Das Erlernen von Programmiersprachen ist daher vergleichbar mit dem Aneignen einer Fremdsprache, beispielsweise dem Französischen. Sie müssen nicht nur den Wortschatz beherrschen, sondern auch die Grammatik.

Darüber hinaus sollten auch die verschiedenen Entwicklungssoftwaren keine große Herausforderung darstellen. Da diese in der digitalisierten Welt global angewendet werden, sind diese zumeist in englischer Sprache. Deshalb sollten gute Grundlagenkenntnisse der Sprache vorausgesetzt werden können. Diese Sprachkenntnisse sind für den Fachinformatiker jedoch nicht nur bei der Arbeit mit den Programmen relevant, sondern auch im Hinblick auf die Kommunikation mit Kollegen. Denn Fachinformatiker agieren häufig in Teams, die aus den unterschiedlichsten Nationalitäten bestehen. Damit eine einfache Verständigung möglich ist, findet diese auf Englisch statt.

Stellen Sie sich ein großes Unternehmen, wie beispielsweise Amazon, vor. Dieses benötigt viele Fachinformatiker, um den Kunden den besten Service bieten zu können. Dabei ist es ein Unternehmensziel, dass alle Kunden sich auf den gleichen Standard verlassen können, unabhängig davon, wo der Kunde lebt. Damit dieser Anspruch umgesetzt werden kann, ist es notwendig, dass die IT-Abteilungen von Amazon global zusammenarbeiten. Um das schnell und effizient zu bewerkstelligen zu können, muss neben den einheitlichen Programmiersprachen auch eine gleiche Sprache für die menschliche Kommunikation vorhanden sein.

Ein Fachinformatiker spricht nicht nur menschliche Sprachen.

Neben den fachlichen Voraussetzungen sollte logisches Denken keine Herausforderung darstellen und die Motivation vorhanden sein, sich in komplexe Prozesse einarbeiten zu wollen.

Welche Aufgabenbereiche müssen Fachinformatiker bewältigen?

Generell können sich Menschen nach der Ausbildung zum Fachinformatiker in verschiedenen Bereichen eines Unternehmens behaupten. Dabei gibt es vier Bereiche, die besonders relevant in der globalisierten Welt sind, weswegen diese als eigenständige Ausbildungsbereiche für Fachinformatiker geführt werden:

  1. Anwendungsentwicklung: Neben der Bearbeitung von konkreten Problemstellungen von Kunden lernen Auszubildende zum Fachinformatiker in diesem Bereich auch, Bedürfnisse von potenziellen Kunden zu erahnen und entsprechende Softwarelösungen zu konzeptionieren. Die Pflege und Weiterentwicklung von bestehender Software gehört ebenso zum Arbeitsalltag wie die Durchführung von Funktionstest zum Aufgabenbereich. Auch die Erstellung von Datenbanken sowie deren Erweiterung und Wartung sind klassische Aufgabengebiete eines Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung. Neben der Arbeit für ein Unternehmen gibt es auch viele Büros, in denen Informatiker Softwarelösungen entwickeln, ohne, dass eine konkrete Kundenanfrage vorliegen muss.
  2. Systemintegration: Im Fokus steht ihr die Entwicklung, Planung und Konfiguration von IT-Systemen. Dabei werden die Fachinformatiker häufig mit einem spezifischen Problem oder einem Bedürfnis eines Unternehmens oder eines Kunden konfrontiert. Für diese werden dann passgenaue IT-Systeme erstellt. Aber nicht nur die Erstellung dieser Systeme gehört zur Aufgabe der Fachinformatiker, sondern auch die Verwaltung sowie der Behebung von Anwendungs- sowie Systemfehlern. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Mitarbeiter der Unternehmen für die Anwendung des entwickelten IT-Systems zu schulen.
  3. Digitale Vernetzung: Bei der digitalen Vernetzung wird häufig auch von Transformationsprozessen gesprochen. Das bedeutet, dass bestehende Prozesse in technische Lösungen überführt und dabei optimiert werden. Dadurch wird ein effizienteres und globaleres Arbeiten möglich. Das Ziel ist es, die vorhandenen Abläufe auf die IT-Ebene zu heben und dort optimal an die Bedürfnisse des Kunden oder des Unternehmens anzupassen. Häufig findet die Fachinformatiker in der Industrie Unternehmen, die Fachkräfte für die digitale Vernetzung benötigen. Diese Spezialisten bilden dadurch die Schnittstelle zwischen der IT-Abteilung und der Produktion und tragen dadurch maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei.
  4. Daten- und Prozessanalyse: Gerade im Bereich Marketing ist die Analyse von Daten und Prozessen entscheidend, um die nächsten Abläufe zu planen. Um Ergebnisse zu erhalten, mit denen das Unternehmen arbeiten kann, entwickeln die Spezialisten datenbasierte Lösungen für die digitalen Produktions- und Geschäftsprozesse. Auch die Anpassung der Programme an die veränderten äußeren Umstände und die Bedürfnisse des Kunden sowie des Unternehmens gehört zum Aufgabengebiet dazu. Nicht nur in der Industrie finden Auszubildende zum Fachinformatiker nach dem Abschluss ihrer Ausbildung vielseitige Stellen, sondern auch im Bereich der öffentlichen Einrichtungen und der Verwaltungen.

Darüber hinaus ist der Beruf des Fachinformatikers sehr wandelbar. Denn durch die ständigen Fortschritte der Technologien verändert sich auch das Wissen. Durch Weiterbildungen bleiben Fachinformatiker immer auf dem neusten Stand und haben die Möglichkeit, individuelle Spezialisierungen zu erlangen. So können die eigenen Interessen im gesamten Berufsleben verfolgt werden. Bereits während der Ausbildung zum Fachinformatiker besteht die Möglichkeit, sich weiterzubilden und zu informieren.

Wieso sind Fachinformatiker heute so wichtig?

Der Berufszweig der Fachinformatiker ist inzwischen für viele Unternehmen entscheidend, um sich am Markt zu behaupten. Deshalb sind ausgebildete Fachinformatiker begehrte Spezialisten, die global arbeiten können. Das liegt daran, dass die Digitalisierung rasant voranschreitet und ein Ende nicht in Sicht ist.

Häufig ist es schwer zu sehen, wo auch der Alltag bereits durch digitale Prozesse gesteuert wird, weil diese zur Normalität geworden sind. Besitzen Sie vielleicht auch bereits Smart Home Geräte, die Ihnen den Alltag erleichtern? Mit einem einfachen Sprachbefehl wechseln Sie von Ihrer Lieblingsmusik zu einem Anruf an einen guten Freund. Damit Sie diese Freiheit haben, benötigt es hocheffiziente Fachinformatiker, die den Geräten diese Fähigkeiten einprogrammieren.

Netzwerke und Serverschränke können gut von Fachinformatikern verwaltet werden.

Auch in Bereichen, die nicht direkt mit der Digitalisierung verbunden werden, schreitet diese Entwicklung voran. So ist der Gesundheitssektor nicht unbedingt ein Bereich, der direkt mit digitalen Prozessen in Verbindung steht. Denken Sie beispielsweise an Ihre Krankenkassenkarte. Wenn Sie diese Karten mit älteren Modellen von vor 10 Jahren vergleichen, dann ist optisch kaum ein Unterschied erkennbar. Jedoch sind auf den modernen Karten viele Gesundheitsinformationen hinterlegt, die einen schnellen Zugriff auf notwendige Daten erlauben. Dieser Prozess wurde durch die Arbeit von Fachinformatikern ermöglicht und trägt heute dazu bei, dass Ärzte schnell an die Informationen gelangen, um Leben retten zu können.

Aber auch Unternehmen, die bislang nicht für ihre digitale Präsenz bekannt waren, werden sich zukünftig mit der Digitalisierung befassen müssen. Denn dadurch, dass sich die Welt immer weiter an Technologien und technische Prozesse gewöhnt, die das Leben erleichtern, werden diese notwendig. Um am Markt zu bestehen, ist es also für Unternehmen überlebensnotwendig, sich mit diesen Prozessen auseinanderzusetzen und diese in das eigene Angebot zu integrieren. Für Auszubildende zum Fachinformatiker bedeutet dieser Umstand, dass sich der Pool der potenziellen Arbeitgeber immer weiter anreichern wird.

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