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Teamwork zwischen Jung und Alt – wie Generationen voneinander profitieren

Teamwork ist für jedes Unternehmen ein wesentlicher Aspekt, um Erfolge im Beruf zu erlangen. Dabei scheint gerade die Kombination von verschiedenen Generationen im Unternehmen als potenzieller Konfliktpunkt, vor dem sich viele Unternehmer scheuen. Aber ist diese Sorge berechtigt?

In der digitalisierten und sich in ständigem Wandel befindenden Arbeitswelt ist ein entscheidender Vorteil, wenn die Mitarbeiter sich den neuartigen Herausforderungen gemeinsam stellen. Dabei profitieren gerade Teams voneinander, in denen verschiedene Generationen gemeinsam an Projekten arbeiten. Das Bündeln der individuellen Fähigkeiten sowie Stärken der einzelnen Generationen bereichern nicht nur das jeweilige Team, sondern bieten auch Vorzüge für jeden einzelnen Mitarbeiter und somit das gesamte Unternehmen. Generationenübergreifendes Arbeiten ist nicht nur ein notwendiges Übel, sondern ein Weg, um erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen.

Was bedeutet der Begriff der Generationen und was beschreibt er?

Um Arbeitnehmer und deren Fähigkeiten besser fassen zu können, hat die Sozialforschung die verschiedenen Generationen anhand ihrer Jahrgänge kategorisiert. Daraus ergeben sich die unterschiedlichen Generationen, die aufgrund ihrer Ausbildung sowie deren Erfahrungen typische Fähigkeiten und Vorteile in ein Team einbringen können. Dabei werden besonders Generationenereignisse angeführt, die die Menschen dieser Generation besonders beeinflusst haben.

Beispiele für Ereignisse, die Menschen einer Generation charakteristisch beeinflussen, können Kriege, Katastrophen, aber auch die rasante Entwicklung neuer Technologien verstanden werden. Die Generationen werden von diesen Erlebnissen geprägt und entwickeln dadurch ähnliche Wünsche und Zielvorstellungen, die charakteristisch für die Arbeitnehmer dieser Zeitperiode sind. Um die Beweggründe dieser Menschen zu verstehen und gemeinsam erfolgreich in einem Unternehmen zu arbeiten, gerade wenn die Bedürfnisse der eigenen Generation sich deutlich davon unterscheiden, ist Hintergrundwissen hilfreich.

Wichtig ist jedoch auch zu verstehen, dass die Einteilung in Generationen auch dazu genutzt werden kann, dass Intergenerationsdifferenzen identifiziert werden können. Unter Intergenerationsdifferenzen werden Aspekte erfasst, die die Generationen untereinander unterscheiden und somit potenzielle Konfliktpunkte in einer Teamarbeit sein können.

Eine ältere Frau erklärt drei jungen Menschen, die um einen Laptop sitzen, eine Verhandlungsform.
Gemeinsam geht es besser: Generationen in Zusammenarbeit vereinen viele wichtige Kompetenzen.

Stellen Sie sich vor, dass Sie mit einem älteren Kollegen, beispielsweise einem Babyboomer oder einem Mitglied der Generation Alpha, an einer Social-Media-Kampagne arbeiten. Als Mensch, für den soziale Medien schon immer zum Alltag gehören, fällt Ihnen der Umgang leicht, und auch die passende Tonalität für Texte zu finden, stellt Sie vor keine Herausforderung. Ihr Kollege betritt jedoch mit dem Umgang mit den sozialen Medien ein Terrain, dass ihn vor neue Herausforderungen stellt. Schon allein aus dem Grund, dass die sozialen Medien den größten Teil seines Berufslebens keinerlei Rolle gespielt haben. Somit kann es notwendig sein, dass Sie Aspekte der Social-Media-Kanälen erklären müssen, die für Sie selbstverständlich sind und auch eine Einführung in die spezifischen Umgangsformen in den sozialen Medien bietet sich an dieser Stelle an.

Welche Generationen treffen innerhalb des Unternehmens aufeinander und welche Stärken bringen diese ein?

Jede Generation hat Charakteristika, die zwar nicht immer auf jedes Mitglied zu treffen, sich aber in der Arbeitseinstellung und auch in den Wert- sowie Moralvorstellungen widerspiegelt. Indem ein Bewusstsein dafür vorhanden ist, lassen sich Konflikte leicht vermeiden und ein besseres Verständnis für die eignen Kollegen entwickeln. Das stärkt nicht nur den Teamgeist, sondern auch den Erfolg im Unternehmen selbst.

  • Die Generation der Babyboomer (1946 -1964): Diese Menschen haben die Folgen des Zweiten Weltkrieges und auch die Traumata der Eltern- und Großelterngeneration erlebt. Sie wurden jedoch nicht nur davon geprägt, sondern auch durch das Wirtschaftswunder. Die Babyboomer sind mit stetigem Wachstum, aber auch ständiger Veränderung aufgewachsen. Dadurch gehört das Streben nach Verbesserung häufig zur Arbeitseinstellung. Gleichzeitig ist es für die Generation der Babyboomer ungewöhnlich, dass Wachstum begrenzt wird und auch die Behauptung auf verschiedenen Märkten kann Schwierigkeiten bereiten.
  • Die Generation X (1965 – 1979): Bezeichnend für diese Generation sind die Erfahrungen, die durch die Wirtschaftskrise ausgelöst wurden. Ebenso wie durch die hohe Scheidungsrate. Dadurch handeln diese Generationen häufig aus der Motivation heraus, Stabilität zu schaffen und zu erhalten, wodurch Neuem eher mit Skepsis begegnet wird. Durch die ständigen Veränderungen in der Kindheit und Jugend ist auch hier kein so hohes Bildungsniveau vorhanden, sondern Bodenständigkeit steht im Fokus. Gerade diese Fokussierung erlaubt dieser Generation häufig ein Blick für das Wesentliche.
  • Die Generation Y (1980 – 1993): Die bevorstehende Jahrtausendwende sowie die rasante Entwicklung von Technologien stehen im Bewusstsein der Generation Y im Fokus. Sie sind die erste Generation, die ein signifikant höheres Bildungsniveau besitzt als die Elterngeneration. Es herrscht ein Bewusstsein vor, dass die voranschreitende Globalisierung stetigen Wandel mit sich bringt. Deshalb sind die Mitglieder der Generation Y zwar sehr lernwillig und anpassungsfähig, benötigen aber häufiger einer Erläuterung, wieso neue Arbeitsweisen nützlich sind.
  • Die Generation Z (ab 1994): Die sogenannte „Generation YouTube“, deren Mitglieder oft auch als Millenials bezeichnet werden, hat die Digitalisierung bereits im Alltag erlebt und empfindet neue Technologien häufig als bereichernd. Der Umgang mit sozialen Medien und den entsprechenden Technologien funktioniert problemlos. Allerdings stellen traditionelle Arbeitsweisen und auch Aspekte der nicht-digitalisierten-Arbeitswelt, die Generation Z häufig vor Herausforderungen. Beispielsweise das konventionelle Kundengespräch ist ein Aspekt, der für die Generation Z schwierig ist und deren Feinheiten häufig erlernt werden müssen.
  • Die Generation Alpha (ab 2010): In der Soziologie wird die Generation ab 2010 auch als „Generation App“ bezeichnet. Die Bezeichnung rührt daher, dass nicht nur die Digitalisierung bereits vollkommen in den Alltag integriert ist, sondern dass auch klassische Fähigkeiten, wie schriftliches Dividieren oder vergleichbare mathemaische Problemlösungen, nicht mehr vorausgesetzt werden können. Diese Generation wächst in dem Bewusstsein auf, dass es für jedes Problem eine entsprechende digitale Anwendung gibt, wodurch der Antrieb verringert wird, sich selbst mit solchen Situationen zu befassen.
Ältere Mitarbeiter verfügen über einen jahrzehntealten Wissenschatz, von dem junge Mitarbeiter nur profitieren können.

Wie profitieren die Generationen voneinander?

Indem das Wissen der eigenen Generation bereitwillig angeboten und die Fähigkeiten der anderen gerne angenommen werden, entsteht ein starkes Team, dass ein Unternehmen zum Erfolg führt. Denn während die Millenials eine neue Software zu digitalen Kundeninteraktion einfach annehmen und direkt bedienen können, stellt die persönliche Unterbreitung eines Angebots diese schnell vor Probleme. In diesem Fall ist es sehr hilfreich, wenn ein älterer Kollege seine Hilfe anbietet und vermittelt, worauf es bei einem guten Kundengespräch ankommt. Dafür kann der Millenial Hilfestellung bei der Einarbeitung in die neue Software anbieten und bei Fragen zur Verfügung stehen. Der Umstand, dass beide Kollegen voneinander profitieren, stärkt nicht nur den individuellen Erfolg im Beruf, sondern auch das Teamgefühl. Zudem ist es leichter einen Kollegen um Hilfe zu bitten, der selbst hin und wieder auf Hilfe angewiesen ist, als den Chef direkt zu fragen. Gerade der Umstand, dass das eigene Wissen erwünscht ist, sorgt dafür, dass gerne die Hilfe des anderen angenommen wird.  Es gibt unfassbar viele Möglichkeiten, wie die verschiedenen Generationen in einem Unternehmen nicht nur voneinander profitieren, sondern das gesamte Arbeitsklima bereichern können. Damit das gelingt sind Verständnis und Toleranz wegweisend.

Was sollten Führungskräfte im Umgang mit den einzelnen Generationen beachten?

Indem der Vorgesetzte die Stärken der einzelnen Generationen kombiniert und diese in den Vordergrund rückt, entsteht eine neue Form der Kommunikation innerhalb des Teams. Denn jeder wird zunächst wegen seinen Stärken in das Team einberufen und nicht, damit die vorhandenen Schwächen ausgeglichen werden. Es ist dabei hilfreich, diesen Umstand direkt zu kommunizieren.

Beispielsweise kann der Chef einem bestehenden Team erklären, dass der junge Kollege das Team bei dem Umgang mit den sozialen Medien unterstützt, aber auch etwas Unterweisung im Hinblick auf Außentermine benötigt. Dadurch wird direkt deutlich, dass der Kollege nicht nur in das Team integriert wird, um dieses zu verbessern, sondern auch, um den persönlichen Erfolg im Beruf zu steigern. Durch die Betonung der positiven Aspekte der einzelnen Generationen wird deutlich, dass alle voneinander profitieren können. Das baut Hemmschwellen sowie Vorurteile ab und sorgt für ein besseres Teamgefühl. So entsteht ein Team aus unterschiedlichen Generationen, dass die eigenen Potenziale bündelt und gemeinsam den Erfolg für das Unternehmen generiert. Die Mischung von unterschiedlichen Generationen ist kein Hindernis, sondern biete viel Potenzial, durch das sich auch die einzelnen Arbeitnehmer individuell weiterentwickeln können. Somit bietet eine Führungskraft, die auf viele Generationen im Unternehmen setzt, den eigenen Mitarbeitern viele Potenziale an, um persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.

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